Von der Redaktion der AfD Mittelsachsen
Wölfe sind für die einen ein Zeichen eines funktionierenden Ökosystems, für die anderen ein Ärgernis.
Nutztierhalter zählen zu den letzteren. Bisher war das Problem eher aus der Lausitz bekannt. Der Trend geht dahin, dass es über kurz oder lang auch in Mittelsachsen zu mehr Problemen kommt.
In einer Kleinen Anfrage (Drs. 7/2293) hat Romy Penz, Abgeordnete im Sächsischen Landtag, die Frage gestellt, wie viele Nutztiere zwischen dem 01.01.2017 und dem 31.03.2020 durch Angriffe von Wölfen im Landkreis Mittelsachsen verletzt oder getötet wurden bzw. werden mussten.
Jahr | Gemeinde | betroffene Halter | betroffene Tierart | tot | verletzt | trächtig |
2017 | Hainichen | 1 | Schaf | 3 | 5 | 0 |
2018 | x | x | x | 0 | 0 | 0 |
2019 | Wechselburg | 1 | Schaf | 2 | 0 | 0 |
2019 | Striegistal | 1 | Schaf | 1 | 1 | 0 |
2020 | Hartha | 1 | Damwild | 5 | 0 | 2 |
2020 | Großweitzschen | 1 | Damwild | 3 | 0 | 2 |
2020 | Großweitzschen | 1 | Damwild | 2 | 0 | 0 |
2020 | Ostrau | 1 | Schaf | 2 | 0 | 0 |
Interessant: Allein im 1. Quartal dieses Jahres sind mehr Nutztierhalter als die Jahre zuvor zusammen betroffen, ebenso verhält es sich bei der Anzahl der getöteten Tiere.
Zwar können Nutztierhalter auf Antrag bei der Landesdirektion Sachsen einen Schadensausgleich beantragen, doch die Voraussetzungen dafür sind hoch. So muss einerseits die "Fachstelle Wolf" des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie eine Rissbegutachtung inkl. Gentest durchführen, die ergibt, dass es sich tatsächlich um einen Wolf handelt, und andererseits der Mindestschutz (spezieller Elektrozaun) vorhanden sein. Ganz schön viel Bürokratie um das Thema Wolf...
Wie die weitere Entwicklung (Ausbreitung) der Wölfe in Sachsen und Mittelsachsen in den nächsten fünf Jahren eingeschätzt wird, konnte der Sächsische Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft Wolfram Günther (Bündnis 90/Grüne) nicht beantworten.